David ist stolz, Jude zu sein

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Claudia Bathe

Es kommt immer wieder vor, dass David auf dem Schulhof in Ludwigshafen angesprochen wird, was er denn da auf dem Kopf trage. Dann erklärt der 19-Jährige, dass er Jude ist und deshalb eine Kippa trägt. Davids Eltern stammen aus der Ukraine.

Die Familie lebt nach den Regeln und Geboten des orthodoxen Judentums. Für David heißt das: Als männlicher Jude muss er eine Kippa tragen. In seinem Gymnasium in Ludwigshafen stört das niemanden. Draußen auf der Straße aber zieht er lieber eine Kappe darüber. Grundsätzlich fühlt er sich in Ludwigshafen zwar sicher, aber er möchte keine Antisemiten auf sich aufmerksam machen.

Einmal in der Woche, von Freitag- bis Samstagabend, feiert er mit seinen Eltern und seinen vier jüngeren Geschwistern Sabbat. Kurz vor Sonnenuntergang zünden seine Mutter und die beiden Schwestern Kerzen an. Dann beginnt der Sabbat nach einem festen Ritual. In dieser Zeit darf nicht gearbeitet werden. Auch technische Geräte sind verboten.

David ist viel in den sozialen Medien unterwegs. Dort veröffentlicht er eigene Zeichnungen. So etwas möchte er später auch beruflich machen. Auf sein Handy zu verzichten, fällt ihm deshalb nicht immer leicht. Aber er hält sich an die Vorschriften. Die jüdischen Traditionen und Regeln geben David Kraft.

„Ich bin stolz darauf, jüdisch zu sein.“

Hinweis: Der Sabbat wurde von der Familie für unseren Dreh nachgestellt.

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