Der Liebe wegen nach Deutschland – vom Juristen zu Latin Dancer

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AUTOR/IN
Sabine Keller

Karabo und Max sind das erste homosexuelle Paar, das in Konz geheiratet hat. Darauf sind sie stolz. Die beiden haben sich in Südafrika über Tinder kennengelernt und ihnen war schnell klar: Wir gehören zusammen. „Das ist eine große Liebe“ sagt Karabo, der für Max nach Deutschland gekommen ist. Der Anfang war nicht leicht für ihn: „ein Auto betanken – wie geht das? In Südafrika macht das niemand selbst.“ Als er den Tankstutzen nimmt, drückt er zu früh ab und das Benzin landet auf Max. Er vermisst das südafrikanische Essen und das gute Wetter. Mittlerweile hat sich Karabo eingelebt und fühlt sich wohl:

„Alles in Deutschland ist gut organisiert. Es ist schön, nicht so chaotisch, wie in Südafrika. Ich liebe das.” 

In Konz hat er eine eigene Tanzschule, wo er lateinamerikanischen Standard, Hip-Hop und Zumba unterrichtet. Er tanzt für den TSC Trier und hat den rheinland-pfälzischen und den deutschen Meistertitel abgeräumt. Ein großer Erfolg, denn in Südafrika war Tanzen nur sein Hobby. In Kapstadt hat Karabo auch studiert und danach als Jurist gearbeitet.

Bildung war Karabo von klein auf wichtig. Schon in der Grundschule ist er ehrgeizig und ein guter Schüler. Für sein Studium bekommt er ein Stipendium. „In Südafrika hast du nur eine Chance mit einer Qualifikation, ansonsten gibt es keine gut bezahlte Arbeit.“ Deshalb ist es ihm wichtig, ein Vorbild für andere Schwarze zu sein, denn:

„Wenn sie sehen, dass ich erfolgreich bin, dann wird ihnen bewusst, dass auch sie dazu in der Lage sind.“

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