Norbert träumt schon als Kind vom Fliegen. Trotz Bruchlandung lebt er seit 50 Jahren seinen Traum als Fluglehrer – mit einem Wasserflugzeug auf der Mosel.
Wenn meine Eltern gefragt haben ‚Wo fahren wir hin?‘, sagte ich immer: ‚Flugplatz!‘“ Da habe ich mir dann die Nase am Fenster platt gedrückt, wenn ein Flugzeug zu sehen war.
Ein Schicksalstag mit 6 Jahren
Als Sechsjähriger hat Norbert ein einschneidendes Erlebnis: Am Weinberg seiner Eltern fliegt ein Doppeldecker vorbei. Er ist so fasziniert, dass er auf sein Fahrrad steigt und den Piloten ausfindig macht. Der Pilot Karl, sagt zu dem kleinen Norbert: „Wenn du groß bist, machst du einen Pilotenschein, dann fliegen wir zwei!“
Norbert wird erwachsen und plant zusammen mit Karl eine Ausbildungsstätte für Boote, Landfahrzeuge und Flugzeuge zu gründen. „Ich habe meinen Fluglehrerschein gemacht, die ganzen Voraussetzungen geschaffen. Er hat schon ein Hotel gebaut, der Rohbau war fertig. Wir wollten loslegen. Und dann hat er einen Gehirnschlag gekriegt, mit nur 67 Jahren.“ Zuerst wirft das Norbert zurück. Doch er bleibt dran und gründet eine Fahr- und Flugschule.
Dass er auch Unterricht mit dem Wasserflugzeug gibt, damit ist Norbert eine Besonderheit in Deutschland. Auf dem Wasser zu landen ist auf den viel befahrenen Gewässern nämlich eine Herausforderung: „Ich habe meine Lizenz in Kanada erworben. Wir sind nur auf dem See geflogen und da gab es keine Brücken und Hochspannungsleitungen und die Schifffahrt war weit genug weg. Aber hier auf der Mosel, da tummelt sich alles.“
Norbert kann sich eigentlich noch nicht vorstellen, mit dem Fliegen aufzuhören
50 Jahre lang hat er schon seine Pilotenlizenz. Aber da fliegen nicht ungefährlich ist, hat er seiner Frau versprochen, in ein paar Jahren aufzuhören. Mit seinem Motorboot steht dann schon ein neues Hobby in den Startlöchern.
Im Rahmen der SWR Regiotour haben wir neben Norbert noch viele weitere Menschen aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich getroffen, die uns ihre Heimat gezeigt haben. Hier findet ihr den ganzen Film:
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