Mode für Menschen im Rollstuhl

Stand
Autor/in
Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung
Eser Aktay

Als Anna beschließt Modedesignerin zu werden, bekommt sie erst Gegenwind – auch von der eigenen Familie. „Es hat keiner geglaubt, dass ich noch lernen kann zu nähen“, erzählt Anna.

„Das musste ich den Leuten erst einmal beweisen."

Seit ihrem zweiten Lebensjahr hat Anna die muskuläre Erkrankung HMSN Typ1. Eine fortschreitende Nervenkrankheit, die oft im Kindesalter ausbricht. Die Betroffenen werden mit der Zeit immer schwächer und verlieren ihre Muskelkraft. Bei Anna betrifft die Krankheit Hände, Beine und Arme. Die 25-Jährige aus Bitburg studiert Modedesign in Trier. Den Bachelorabschluss hat sie bereits in der Tasche. Den Wunsch, eine Kollektion für Menschen im Rollstuhl mit muskulärer Erkrankung zu entwerfen, hatte sie schon länger.

„Auf die Idee haben mich meine Eltern und Freunde gebracht.“

Vor allem aber fehlten Anna in der Modewelt die Kleidungsstücke, die auf Menschen wie sie abgestimmt sind. Deshalb gestaltet Anna nun zum Beispiel Kleider, Hosen oder Jacken, die den Alltag erleichtern und für mehr Selbstständigkeit beim Anziehen sorgen. Dabei liegt ihr vor allem ein junges, frisches Design am Herzen, das junge Menschen anspricht und sich von der herkömmlichen Mode für Rollstuhlfahrer*innen unterscheidet. Die Designs müssen nur noch geschneidert werden. Wann genau es soweit ist, weiß Anna noch nicht. Angst davor, ihren erlernten Beruf wegen ihrer Erkrankung künftig nicht mehr auszuüben zu können, hat Anna nicht.

„Auch wenn die Krankheit fortschreitend ist, habe ich immer einen Weg gefunden, damit umzugehen.“

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