Hungernde Zootiere im Krieg: Hilfe kommt aus Rheinland-Pfalz

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AUTOR/IN
Judith Schneider

Für Tierheilpraktiker Christian aus Morbach im Hunsrück stellt sich diese Frage überhaupt nicht. Als er eines Abends seine drei Hunde ansah und ihm klar wurde, wie gut es ihnen im Gegensatz zu den Tieren in der Ukraine geht, hatte er seine Entscheidung getroffen. Er will direkt vor Ort helfen!

„Ich bin nicht lebensmüde, aber für Tiere tue ich alles und das gehört eben dazu.“ 

Innerhalb kürzester Zeit startet er zusammen mit dem Verein Tierhilfe Rhein-Mosel eine Spendenaktion für einen kleinen Zoo mitten in der Ukraine. Die Zeit drängt, denn ihr Futter wird immer knapper. „Die werden im Moment mit dem absoluten Minimum ernährt, was sie gerade so am Leben hält, und zwar die paar Tiere, für die noch Futter da ist. Dann werden eben Fleischesser wie Löwen, Tiger, Bären mit altem Brot gefüttert, was sie aus der Bevölkerung teilweise bekommen. Doch das reicht einfach nicht aus“, erklärt Christian. 

Zusammen mit den anderen Helfern arbeitet er auf Hochtouren und es lohnt sich: Bald stehen 26 Tonnen Futtermittel vor Christians Haus. Er ist müde und gestresst, aber jetzt geht es erst richtig los. 1.700 Kilometer liegen vor ihm und dem LKW-Fahrer. Draußen wird es immer kälter und die Fahrt ist anstrengend, doch sie halten durch! Knapp drei Tage später erreichen sie den Zoo in Lutsk.  

Auf beiden Seiten ist die Freude riesig. Endlich können die gespendeten Futtermittel verteilt werden. Christian genießt es, doch er hat auch Angst. Immer wieder gibt es Luftalarm.

„Sofort gingen überall die wenigen Lichter aus und da habe ich es echt mit der Angst gekriegt und habe mich erstmal eine dreiviertel Stunde im Flur versteckt.“

Trotz dieser Erfahrung will er es wieder tun, denn der Zoo braucht weiter Hilfe – die zweite Sammelaktion läuft schon. „Der Krieg hat ja nicht aufgehört, den Tieren geht es ja weiter schlecht. Man kann sowas nicht aufhören!” 

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Judith Schneider