Wie Marius mit seiner Querschnittslähmung für mehr Selbständigkeit trainiert

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Tina Bonin
Tina Bonin (Foto: SWR, SWR)
Jessica Schwandt

„Freunde und Familie sind das Allerwichtigste. Sowas allein durchzumachen, ist kaum vorstellbar.“ (Marius, 34, aus dem Westerwald)

Seit dem 19. Februar 2022 ist das Leben von Marius ein völlig anderes. Ein Kopfsprung vom Strand ins Wasser, eine Welle und eine unglückliche Landung mit dem Kopf im Sand: Seit diesem Badeunfall in Portugal ist Marius querschnittsgelähmt und muss hart für jedes Stück Selbständigkeit trainieren.

Nach mehreren Operationen in Portugal und Deutschland ist er seit März im Evangelischen Stift in Koblenz. „Ich lag im Krankenhaus und konnte etwa einen Monat lang nicht sprechen, da ich den Schlauch von der Beatmung im Hals hatte. Ich konnte lediglich die Unterarme leicht anheben.“ Nach langen Wochen auf der Intensivstation hat er im April mit der Therapie begonnen, um so selbständig wie möglich zu werden. Jeden Tag arbeitet er mit Physiotherapeuten und hat ein straffes Trainingspensum.

Eine weitere Operation kann helfen

Große Hoffnung setzt Marius in eine aufwändige Operation in der Schweiz, bei der durch Transplantationen von Sehnen und Muskeln, Funktionen seiner Schultern und Hände wieder hergestellt werden können. Diese OP ist jedoch sehr teuer. Daher haben seine Freunde nun eine Spendenaktion für Marius gestartet. Als selbständiger Tischler ist Marius privat krankenversichert. Das bedeutet für ihn, dass er grundsätzlich 25 Prozent der Kosten für Hilfsmittel selbst bezahlen muss. Das ist bei einem Rollstuhl für 7.600 Euro schon eine Menge.

Marius will wieder mit seinem Camper verreisen

Zum Glück bekommt Marius viel Unterstützung von seiner Familie und Freunden. Das lässt ihn auch heute schon wieder Pläne für die Zukunft schmieden. Er will zurück in die weite Welt. Vor vier Jahren begann er zu reisen und was von der Welt zu sehen. Zuvor hatte er viele Jahre als selbständiger Tischler sehr viel gearbeitet.  „Da möchte ich, soweit es möglich ist, wieder anknüpfen mit dem Reisen, dass ich auch noch ein bisschen rumkomme. Ich will auf jeden Fall wieder „on the road“ am liebsten wieder mit dem Camper.“

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