Assistenzhündin Lotta hilft Koblenzerin bei Traumabewältigung

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AUTOR/IN
Andreas Bernardi
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat (Foto: SWR)
Nicole Kunkel, Frau mittleren Altes, sitzt auf Blumenwiese mit Hündin Lotta (Foto: SWR)
Assistenzhündin Lotta und Frauchen Nicole. „Wenn sich eine Panikattacke anbahnt, nimmt sie das vom Geruch her wahr, auch von meiner Mimik.“

„Ein Flashback kann man sich so vorstellen, als würde man im Kino sitzen und man ist voll in diesem Film, der gerade vor dem inneren Auge abläuft, von der Vergangenheit, von den traumatischen Ereignissen. Auslöser kann ein bestimmtes Geräusch oder ein bestimmter Geruch sein. Die Gefühle und alles, was damit verbunden ist, das ist in dem Moment so, als würde das gerade wieder passieren. Herzrasen, schwitzen, man bekommt überhaupt keine Luft mehr. Das Gefühl ‚gleich sterbe ich‘ kann jederzeit, an jedem Ort kommen.“

Assistenzhündin Lotta hilft Nicole

Nicole sucht jahrelang Hilfe bei unzähligen Therapeut*innen. Schließlich kämpft sie für die Bewilligung eines Assistenzhundes, der ihr dabei helfen soll, den Alltag besser zu meistern. Sie bekommt die Labradorhündin Lotta vom staatlichen „Fonds sexueller Missbrauch“ finanziert. „Der Wendepunkt in meinem Leben war, als Lotta zu mir gekommen ist, die mir quasi die Tür in ein selbstständiges Leben, in die Freiheit zurückgegeben hat. Das war, als wäre ich wie aus einem Gefängnis rausgekommen, als wenn die Ketten abfallen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.“

Durch spezielles Training weiß Lotta genau, wie sie Nicole unterstützen kann. „Wenn sich eine Panikattacke anbahnt, das nimmt sie vom Geruch her wahr und auch von meiner Mimik, die Anspannung, eine andere Körperhaltung. Lotta merkt das direkt. Sie stupst mich an, leckt mir über die Hände, über das Gesicht und springt mir an den Oberkörper, bis ich reagiere und beruhigt mich dann mit ihrer Anwesenheit.

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