Vater durch RAF-Anschlag verloren

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Von Autor/in Bastian Gineiger

Sabine war zwölf Jahre alt, als ihr Vater Georg, Fahrer der Bundesanwaltschaft, 1977 Opfer eines RAF-Anschlags in Karlsruhe wurde.

Sabines Vater saß an jenem Gründonnerstag zufällig im Auto des Generalbundesanwalts Siegfried Buback, der gezielt von der RAF attackiert wurde. Er erlag sechs Tage nach dem Attentat seinen Schussverletzungen. Am Abend vor dem Anschlag hatte Sabine noch ein Fußballspiel mit ihrem Vater geschaut. Es war das letzte Mal, dass sie ihn sah. Besonders traumatisch war für Sabine der rücksichtslose Umgang der Medien: Journalisten bedrängten die Familie und zeigten ihr als Kind sogar Bilder vom schwer verletzten Vater. 

Weiterer Schicksalsschlag  

Nach dem Mord brach die Familie fast auseinander. Sabines Mutter musste allein drei Kinder großziehen, während ihr Großvater den Verlust seines einzigen Sohnes nicht verkraftete und sich vier Jahre später das Leben nahm. „Das war ein weiterer Schicksalsschlag“, erinnert sich Sabine. 

Der Mord und die Ereignisse danach prägen Sabines Leben bis heute. Sie empfindet keine Rachegefühle, lehnt aber das Schweigen der RAF-Mitglieder ab, die die Wahrheit bis heute verschweigen. „Die bestimmen mein Leben seit 47 Jahren“, sagt sie. 

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