Landwirt Leon will keinen CO2-Fußabdruck hinterlassen

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Leon aus Mudau im Odenwald ist Landwirt und züchtet Hochlandrinder. Dabei ist ihm vor allem eins wichtig: Nachhaltig zu leben und zu wirtschaften.

Das Wichtigste für mich ist, dass ich keinen CO2-Fußabdruck hinterlasse. Ich will den Boden erhalten, alles erhalten, wie es ist. Davon leben können, aber nichts zerstören. Sodass eigentlich niemand merkt, dass ich da war.

Vom Industriemechaniker zum Landwirt

Leon ist Quereinsteiger in der Landwirtschaft. Der gelernte Industriemechaniker hat den Hof von seinem Uropa übernommen. Auf seinem Hof arbeitet er anders als die meisten in der Landwirtschaft und wurde dafür oft belächelt. Heute kommt er, im Gegensatz zu vielen anderen landwirtschaftlichen Betrieben im Odenwald, ohne staatliche Förderung aus.

Highlandrinder-Zucht

Seinen Haupterwerb verdient Leon als Kuhhirte. „Man hat dabei viel Zeit, übers Leben und überhaupt nachzudenken. Es ist eine totale Entschleunigung. Klar, für manche ist es lächerlich, sechs bis sieben Stunden bei seinen Kühen zu stehen, aber für mich ist das Arbeit.” Für seine Hochlandrinder kauft er kein Futter. Sie fressen nur das, was auf der Wiese wächst, auf der sie weiden. Das Fleisch seiner Rinder vermarktet Leon selbst und kann so den Preis bestimmen.

Natur nutzen und zugleich schützen

Nachhaltig leben und wirtschaften, das ist Leon sehr wichtig. „Du musst halt eine Mischung finden, dass es ein gesunder Weg ist. Das ist heute oft nicht mehr so, denn alles geht nur noch in Richtung Intensivierung.” Was er skeptisch sieht, ist, dass sich viele Betriebe dabei nur auf einen Schwerpunkt fokussieren – nur auf die Milchproduktion beispielsweise und nichts anderes produzieren. Sie müssten somit trotzdem Lebensmittel für ihren täglichen Bedarf im Supermarkt kaufen. Leon hingegen hat neben den Rindern auch Hühner und Schafe auf seinem Hof.

Wir zerstören unsere Welt selbst, das will ich nicht mitmachen.

Deshalb versucht Leon mit wenig auszukommen. „Wir haben alles, alles, was wir brauchen.”

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

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SWR