"Ich möchte aufklären und die Menschen nicht vor den Kopf stoßen."

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Derya ist Muslima, trägt Kopftuch und arbeitet für das Demokratiezentrum in Karlsruhe. Sie weiß: Keiner ist frei von Schubladendenken und Vorurteilen.

Derya - eine junge Frau mit Kopftuch (Foto: SWR)

Wenn ich mal wieder von einem älteren weißen Mann höre: 'Sie sprechen aber gut Deutsch!', dann sage ich: 'Sie aber auch.'

So witzig ihre schnelle Antwort auf das „Kompliment“ zu ihren Deutschkenntnissen ist, so kritisch ist Derya ihrer eigenen Reaktion gegenüber – denn sie will Menschen vor allem aufklären und nicht vor den Kopf stoßen. 

„Dieser Mann hat vermutlich noch keine Begegnung mit Frauen wie mir gehabt. Also begegne ich ihm nett, sage ihm zwar, dass er auch gut Deutsch spricht, versuche aber auch netten Smalltalk aufzubauen und zu sagen: ‚Ich bin Deutsche, ich lebe schon sehr lange hier, fühle mich sehr wohl hier, Deutschland ist meine Heimat.‘“  

Die Schubladen im eigenen Kopf zu sortieren sei genauso wichtig, wie Menschen auf Alltagsrassismus hinzuweisen, erklärt Derya. Sie hinterfrage sich und ihre eigenen Vorurteile ständig. Und sie versuche immer, Menschen aufgeschlossen zu begegnen. Auch älteren weißen Männern. 

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