Inklusionsprojekt Café Ella’s in Idar-Oberstein

Stand
Autor/in
Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung
Saskia Schleyer
Eine Gruppe von sieben Menschen steht vor einer Café-Theke. Alle tragen schwarze Westen mit der roten Aufschrift „Ella’s“. Der Mann ganz links trägt stattdessen einen dunkelblauen Anzug.
Das Café Ella‘s ist eine Außenstelle der Werkstatt für behinderte Menschen in Idar-Oberstein. Hier arbeiten behinderte und nicht behinderte Menschen Hand in Hand.
Ein Mann mit Dreitagebart, einer schwarzen Brille und einer dunkelblauen Anzugjacke schaut in die Kamera. Im Hintergrund ist ein Regal mit Lebensmitteln zu sehen.
Vor der Eröffnung stellten sich viele Frage. „Kann ich den behinderten Menschen den selbständigen Umgang mit Geld an der Kasse zutrauen? Halten die behinderten Menschen die Hygieneregeln ein? Wie ist das mit dem Kundenkontakt? Können sie Bestellungen aufnehmen? Das war schon ein langer Prozess“, erzählt Werkstattleiter Heiko Schacht.
Eine blonde Frau mit Pferdeschwanz und Brille lächelt in die Kamera. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt mit der roten Aufschrift „Ella’s“. Rechts im Hintergrund sind fünf Weinflaschen zu erkennen sowie links eine Leinwand mit einer Blumenwiese.
Lisa hat bereits auf dem 1. Arbeitsmarkt gearbeitet, jedoch schlechte Erfahrungen dort gemacht. Der Chef habe sie schlecht behandelt, erzählt sie. Deswegen ist sie jetzt im Café Ellas.
Man sieht eine Cafétheke, die bestückt ist mit allerlei Teilchen und belegten Brötchen. Auf der Theke stehen links drei Becher sowie fünf Getränke. Rechts auf der Theke stehen verschiedene Weine und Liköre.
Im Jahr 2016 stellte die Lebenshilfe Finanzierungsanträge unter anderem auch an LEADER. Das ist eine EU-Fördermaßnahme zur Stärkung des ländlichen Raums. Mit Hilfe dieser Fördergelder wurde das Projekt Café Ella’s im Dezember 2018 erfolgreich umgesetzt.
Im Vordergrund ist eine kurzhaarige Frau mit Brille zu sehen, die in die Kamera lächelt. Sie trägt ebenfalls eine schwarze Weste mit der roten Aufschrift „Ella’s“. Im Hintergrund steht ein Lebensmittelregal, sowie eine Mikrowelle links im Bild.
„Ich gehe unheimlich gerne arbeiten. Ich arbeite gerne mit unseren Beschäftigten. Die können mit allen Problemen zu mir kommen, egal was. Wir haben ein Ohr für alle“, sagt Bettina Welschbach. Für sie ist die Arbeit mit behinderten Menschen ganz normal, wie mit jedem anderen Menschen auch.

Ich arbeite hier, weil es mir Spaß macht und man mit Leuten in Kontakt ist.

Torben ist einer von acht Mitarbeitenden mit Behinderung im Café Ella‘s in Idar-Oberstein. Seit zwei Jahren arbeitet er bereits hier. Das Café ist ein Inklusionsprojekt und eine Außenstelle der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Einschränkung Hand in Hand. Die Hauptmission des Projekts ist es, behinderten Menschen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Dem 26-Jährigen macht die Arbeit mit den Menschen besonders viel Spaß. „Meine schönste Kundenbegegnung war mit jemandem, der mich noch von klein auf kannte. Wir hatten uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen“, erzählt er uns mit einem Strahlen im Gesicht. In Zukunft sieht sich Torben in einer großen Gastronomie auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Startschuss des Café-Projekts war 2016. Damals wollte die Stadt Idar-Oberstein den Bahnhof wieder neu beleben und den Reisenden ein Angebot bieten, um sich Essen und Trinken kaufen zu können und einen Platz zum Verweilen zu schaffen. So kam die Stadt auf die Lebenshilfe zu und die Idee des Café Ella’s entstand. Die Lebenshilfe stellte Finanzierungsanträge unter anderem auch an LEADER. Das ist eine EU-Fördermaßnahme zur Stärkung des ländlichen Raums.

Ohne diese Förderung weiß ich nicht, ob der Träger diese Entscheidung bejaht hätte.

Heiko betont, dass die Arbeit im Café für die behinderten Menschen vor allem ein Schritt in Richtung erster Arbeitsmarkt sei. „Wir wollen hier niemanden festhalten.“ Der Leiter sagt aber auch, dass es nicht bei jedem bis zum Schluss funktioniere: „Es gibt auch Menschen, für die ist die Anforderung hier zu groß. Das muss man auch erkennen, das gehört auch zur Wahrheit dazu. Der Druck hier ist schon teilweise sehr hoch.“

Im Rahmen der #Europawahl am 9. Juni haben wir Menschen und Projekte besucht, die von EU-Geldern unterstützt werden.

Wie kann Inklusion im Sport gelingen? Yannick erzählt von der Inklusiven Ballschule für Kinder.

Yannick hat vor 4 Jahren eine Idee: Eine Ballschule im Bahlinger Sport Club für Kinder mit und ohne Behinderung. Der 24-Jährige erzählt, über das wöchentliche Training: