2015 muss der damals 17-jährige Karrar aus seiner Heimat vor dem IS fliehen. Nach 3 Monaten und vielen Etappen landet er erstmal in einem Auffanglager in Heilbronn. „Es war eine sehr schwierige Flucht und ich bin froh, dass ich nicht ums Leben gekommen bin.“
Karrars Neustart
Beim Training in einem Fitnessstudio lernt Karrar Sascha kennen. „Ich wollte gerade gehen, da hat er mich angesprochen und sogar arabisch mit mir geredet“, erzählt Karrar über ihre erste Begegnung. Sie bleiben in Kontakt und wenig später nehmen Sascha und sein Partner Peter, Karrar bei sich auf.
Probleme bei der Integration hatte Karrar nicht. Im Sportverein lernt er Freunde kennen und auch alle Familienmitglieder heißen ihn willkommen. “Es gibt immer Leute, die gucken und reden, aber das ist mir egal, da muss man drüberstehen“, sagt Karrar.
Zurück zur Normalität
Nachdem Karrar mehrere Deutschkurse belegt hat, macht er ein Soziales Jahr beim Deutschen Roten Kreuz und absolvierte eine Ausbildung als Bankkaufmann. Heute möchte Karrar sich seinen Kindheitstraum erfüllen und eine Ausbildung zum Polizisten machen. Im Irak hatte er schon eine Ausbildung dazu angefangen, die er aber aufgrund des Krieges nicht abschließen konnte. „Von uns Auszubildenden wurde verlangt, dass wir auch gegen den IS kämpfen. Doch ich war erst 17 und noch nicht bereit zu sterben.“
Eine neue Familie
Heute, sieben Jahre später, möchte Karrar nun von Sascha und Peter adoptiert werden, um auch auf dem Papier als ihr Sohn zu gelten. „Sie waren so gut zu mir und ich mag sie wie meine leiblichen Eltern.“