Burgherr von Gemmingen: So lebt der Adel auf der eigenen Burg im Neckartal

Stand

Von Autor/in Yannik Wiedwald

Hoch über dem Neckartal thront die Burg Guttenberg von Bernolph Freiherr von Gemmingen. Seit mehr als 800 Jahren wohnen hier die Menschen seiner Familie. 

Aber natürlich ist es schon eine Aufgabe und keine Berufswahl. 

Leben auf Burg Guttenberg: Eine 800-jährige Familientradition 

Der heutige Burgherr von Guttenberg sieht seine Position weniger als Beruf, sondern vielmehr als Lebensaufgabe. Eine Verpflichtung, die man nicht einfach wechseln kann wie einen Job in einem Wirtschaftsunternehmen. „Man sagt: Ich mach's. Und dann ist es aber auch so. Es ist hier eine End-Scheidung“, erklärt Bernolph von Gemmingen. 

An einer Wand der Burg schmückt ein Stammbaum der Gemminger die Geschichte der Familie. „Natürlich sind die ganzen Familien irgendwie miteinander verwandt. Einen großen Reisehorizont hatte man damals nicht. Da gings dann nur ins nächste Dorf“, erzählt der Burgherr. 

Burgherr Bernolph Freiherr von Gemmingen sitzt in eleganter Kleidung an einem Tisch in der Burg Guttenberg und hält eine Teetasse. Im Hintergrund sind historische Einrichtungsgegenstände und Bilder zu sehen.

Historisches Erbe und Tourismus: Wie sich eine Burg finanziert 

Mittlerweile ist die Burg nicht nur das Zuhause der Familie, sondern auch ein Touristenmagnet. Dies ist auch wirtschaftlich notwendig, denn die Erhaltung und Renovierung einer solchen historischen Anlage kostet Geld. Beim Erhalt „helfen Touristen mit ihren Eintrittskarten“, so der Burgherr. 

Rund um die Burg Guttenberg gibt es viel Wald. Die Forstwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Burg. Hier findet Sylvia ihre Berufung. 

Waldarbeit: Mehr als nur ein Beruf für Sylvia

Sylvia steht im herbstlichen Wald bei der Burg Guttenberg. Sie trägt eine schwarze Outdoorjacke und blickt mit einem zufriedenen Lächeln in die Ferne.
Sylvia bewirtschaftet den Wald der Burg Guttenberg und fühlt sich dort besonders wohl.

Der Wald tut mir gut, ich komme mit meiner Krankheit klar. 

Für Sylvia bedeutet die Arbeit im Wald weit mehr als nur einen Beruf. Täglich bewirtschaftet und erhält sie den Wald um die Burg Guttenberg. „Mir macht die Arbeit Spaß. Ich kann dabei die Natur genießen, was andere beim Joggen machen.“ 

Nach einigen Jahren in der Filmindustrie hat sie in den Wald zurückgefunden. Mit besonderer Hingabe widmet sich Sylvia dem Heranziehen junger Bäume: „Und das ist eigentlich meine Aufgabe: Hinzukriegen, dass die Bäume jetzt im Jungstadium so einen guten Wuchs kriegen, dass sie gut 5 – 10 Meter wertvolles Eichen-Stammholz kriegen. Das man für Fußböden, Möbel, oder Tischplatten weiterverwerten kann“, beschreibt sie ihre Arbeit. 

Tiefe Verbindung zum Wald und zur Burg 

Neben ihrer Tätigkeit im Wald ist Sylvia auch als Jägerin aktiv. Mit der Familie des jetzigen Waldbesitzers, dem Freiherr Bernolph von Gemmingen, verbindet sie eine lange Geschichte: „Ich glaube, mein Chef ist froh, dass er mich und auch meinen Kollegen hat. Weil wir hier als Kinder groß geworden sind und den Wald in- und auswendig kennen.”

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Bastian Gineiger