Suna aus Heidelberg: Arbeiten für die Karriere und die Selbstbestimmtheit

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AUTOR/IN
Simone Müller

Suna setzte schon früh auf Selbstständigkeit. Sie wollte arbeiten gehen, um auf eigenen Beinen zu stehen und selbst Entscheidungen treffen zu können. Abhängig vom Ehemann zu sein, ist für sie undenkbar. 

Suna hat mit 24 Jahren eine Führungsposition am Universitätsklinikum Heidelberg übernommen. (Foto: SWR)
Suna ist Krankenpflegerin am Universitätsklinikum Heidelberg. Mit nur 24 Jahren ist sie stellvertretende Gesamtleiterin in der Neurologie geworden.

Es ist nicht nur die Karriere, die mir wichtig ist, sondern auch die Selbstständigkeit. Es geht darum, Entscheidungen für mein Leben zu treffen, dass ich allein auf beiden Beinen stehen kann.

Suna ist mit 16 von daheim ausgezogen, weil sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen hat. Von ihren Eltern wurde sie dabei immer unterstützt. Doch aus ihrem Umfeld erntete sie immer wieder Kritik. "Ich musste mir Sachen anhören wie: 'Wie lange willst du denn eigentlich noch Schule machen? Am Ende hockst du doch eh nur zu Hause und kochst und guckst nach den Kindern.'" 

Suna ist Weiterbildung sehr wichtig 

Doch Suna hat nicht nur ihre Ausbildung durchgezogen, sondern danach auch noch eine Weiterbildung obendrauf gesetzt. Einen guten Job zu haben, ist ihr wichtig. Denn in ihrer Kindheit hat sie andere Frauen - mit und ohne Migrationshintergrund - in ihrem Umfeld gesehen, die unglücklich waren, weil sie von ihrem Ehemann abhängig waren.  

Ich habe Frauen miterlebt, bei denen ich gelernt habe, was ich nicht will - sei es häusliche Gewalt oder wie die Rolle der Frau als Hausfrau definiert wurde. Da wusste ich von vornherein: Das ist nichts für mich. Ich will Verantwortung für mich und mein Handeln tragen können.  

Führungsposition mit gerade mal 24 Jahren 

Mit 24 hat Suna nun eine Führungsposition mit Personalverantwortung inne. Das hätte aus ihrer Sicht zwar noch Zeit gehabt, aber der Job macht ihr Spaß und ihr Chef steht voll hinter ihr.

Wenn es nach mir selbst gegangen wäre, wäre ich so früh noch gar nicht Leitung geworden. Ich hätte mir noch etwas Zeit gelassen, um Berufserfahrung zu sammeln. Mein Vorgesetzter hat gesagt: 'Die Berufserfahrung kommt von allein, aber die Persönlichkeit für eine Führungsrolle, die hat nicht jeder. Und die haben Sie in dem Fall.' Das war eine der Situationen, die ich nie vergessen werden.

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