Häusliche Gewalt: Durch die Hilfe im Frauenhaus in ein neues Leben

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Autor/in
Theresa Berwian

„Ich habe mir große Vorwürfe gemacht, dass ich mein Kind und mich diesem Tyrannen ausgesetzt habe.“ (Lisa, die eigentlich anders heißt, hat Schutz im Frauenhaus gefunden)

Hinweis der Redaktion: Der Beitrag wurde zum Schutz aller Beteiligten anonym gedreht und Namen geändert. Es geht im Folgenden auch um körperliche Gewalt. Hilfe und Beratung gibt es deutschlandweit über das Hilfetelefon unter 08000 116 016.

Ihr Vater sei schon immer ein schwieriger Mensch gewesen, erzählt Lisa. Als sie mit ihrem Kind übergangsweise zu ihren Eltern gezogen war, eskalierte die Lage. „Ich habe nur noch rotgesehen, als er mein Kind bedroht hat. Ich habe meinen Vater angeschrien, da ging er auf mich los“, sagt Lisa. Doch in ein Frauenhaus zu gehen, war für sie erst keine Lösung. „Ich habe gar nicht die Möglichkeit gesehen, dass ich dort Schutz bekommen könnte“, erklärt sie.

Zu wissen, dass es auch andere Betroffene gibt, hilft

„Man schämt sich und will es niemandem erzählen. Aber mein Kind hat erkannt, dass es ohne Hilfe nicht geht“, sagt Lisa. Es vertraut sich seiner Ergotherapeutin an, die Lisa die Nummer eines Hilfetelefons gab. Zwei Tage später zogen die beiden mit zwei Reisetaschen im Frauenhaus ein, dessen genauer Ort zum Schutz geheim bleiben muss. Ihr habe es geholfen, mit anderen über das Erlebte zu sprechen: „Ich habe mir viele Vorwürfe gemacht, aber andere haben noch viel Schlimmeres erlebt. Da hilft es, wenn man merkt, dass man nicht allein ist.“

Schon nach zwei Monaten konnte Lisa wieder in eine eigene Wohnung ziehen. „Viele bleiben bis zu einem Jahr im Frauenhaus, aber ich wollte mir selbst etwas beweisen und meinem Kind wieder ein stabiles Umfeld geben“, sagt Lisa. Der Aufenthalt und die Unterstützung im Frauenhaus haben ihr geholfen, ein neues Leben aufzubauen. „Ich kann nur jede Frau, die Gewalt erlebt – egal ob psychische oder physische – raten, sich Hilfe zu holen.“

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Theresa Berwian