Menschen helfen, hier anzukommen

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AUTOR/IN
Anita Westrup

Eigentlich ist Ursula Kinderärztin, aber in ihrer Praxis arbeitet sie nur anderthalb Tage pro Woche. Den Rest der Zeit engagiert sie sich bei der Tafel in Freiburg.

„Vor 20 Jahren habe ich die Tafel in Freiburg mitgegründet. Ich möchte den Leuten einfach den Einstieg in das Leben hier in Deutschland erleichtern.“

„Meine Eltern sind Anfang der 1950er-Jahre aus dem Sudentenland vertrieben worden, sie sind als Flüchtlinge nach Berlin gekommen und hatten erstmal gar nichts. Ich kann mich also gut in die Leute hineinversetzen, denen es ähnlich geht – heute.“

Mehr als Engagement: Ehrenamt

Eigentlich ist Ursula Kinderärztin. Eineinhalb Tage pro Woche arbeitet sie in ihrer Praxis, in ihrer restlichen Zeit sortiert sie Gemüse, kassiert ab oder hilft im Lager bei der Tafel in Freiburg.

Am liebsten ist sie vorne, im Laden der Tafel. Da kann sie mit den Kunden sprechen und fragen, woher sie kommen. Die Kunden der Freiburger Tafel kommen aus über 60 Nationen. Rund 270 Haushalte werden täglich durch die Tafel versorgt – und es sind in den letzten Jahren immer mehr geworden, sagt Ursula.

Die Tafel heißt, sich auch mal etwas Besonderes leisten können

„Ich freue mich einfach, wenn unsere Kunden zufrieden aus dem Laden gehen und sich auch mal etwas Besonderes, wie zum Beispiel Krabben für 50 Cent, bei uns leisten können.“

„Nach jeder ehrenamtlichen Schicht gehe ich erfüllt nach Hause.“

„Meinen Mann habe ich auch schon angesteckt. Er wird bald als Fahrer bei uns einsteigen. Ich finde, jeder sollte einen sozialen Beitrag leisten. Mit sehr wenig kann man schon viel bewirken.“

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Anita Westrup