Bis zu seinem schweren Unfall hatte Vinzenz aus Kenzingen mit Kunst nichts am Hut. Doch die Nahtoderfahrung hat ihn verändert. Heute malt er Bilder von einer anderen Welt.
Vinzenz ist ein richtiger Naturbursche. Er gründet mit seinem Vater eine Pferdepension und ist im Nebenerwerb Winzer. Er verbringt die meiste Zeit draußen. Doch dann hat er beim Mähen einer Wiese einen schweren Unfall. Er kommt mit seinem Traktor zu nah an die Böschung und stürzt diese mitsamt dem Schlepper herunter. Der Traktor zerquetscht ihm Brustkorb und Lunge.
Dem Tod ganz nah
Während Vinzenz’ Retter noch auf dem Weg zu ihm sind, hat er eine Nahtoderfahrung. „Hell-erleuchtend, wie so ein Kraftfeld”, habe es ihn in eine andere Welt gezogen. Und er erhält den Auftrag, von seinem Erlebnis zu berichten: In Bildern. Nach seiner Rettung liegt er noch lange im Krankenhaus und fragt sich, wie er, der mit Kunst nie etwas anfangen konnte, das machen soll.
Plötzlich Künstler
In der Reha rät ihm die Kunsttherapeutin, einfach mal Farben und Leinwände einzukaufen. Eines Nachts hat er das Gefühl: Jetzt geht’s los. Er beginnt zu malen. Vom Ergebnis ist er selbst überrascht. Für seinen Sohn Matthias ist die neue Seite an seinem Papa ein kleines Wunder: „Mit der Malerei oder Kunst hat er nichts am Hut gehabt. Das war eigentlich nicht vorstellbar, dass er so was macht. Als er mir das erste Bild gezeigt hat, hab‘ ich dann schon gedacht: Das hat jetzt einen anderen Menschen aus meinem Vater gemacht.“ Auch Vinzenz Bruder Edgar ist verwundert: „Er hat die Begabung dafür nie gehabt. Er hat eine Begabung für die Natur, alles was mit Landwirtschaft ist, mit Erde, mit den Pferden. Das ist seine Welt.“ Und auch seine Schwester weiß gar nicht, „woher er die Kraft genommen hat, solche Bilder zu malen.“ Vinzenz will mit seinen Bildern jetzt andere zum Nachdenken anregen, über den Sinn des Lebens.
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