Drei Mail klinisch tot - Ringo war drogenabhängig und klärt jetzt zusammen mit der Polizei über Drogen auf

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AUTOR/IN
Michael Bretschneider

Ringo aus Waldshut gerät als Jugendlicher in die Drogenabhängigkeit. Als das er seine Sucht nicht mehr finanzieren kann, wird er kriminell und schließlich verhaftet. Die Zeit im Gefängnis wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben.

Mann ohne Haare mit Bart, Goldkette und goldenen Ohrringen im Porträt (Foto: SWR)

„Ich war dem Tod näher als dem Leben.“

Ringo fängt früh an, Drogen zu nehmen. „Mit 12 Jahren habe ich meine erste Zigarette geraucht. Mit 13 dann auch Haschisch und Marihuana.“ Härtere Drogen wie LSD und andere Substanzen machen ihn schnell abhängig. „Ich bin in der Hippie- und Flower-Power-Zeit groß geworden. Lebe schnell, lebe intensiv und sterbe jung. Von den 35 - 40 Leuten, die wir waren, ist niemand mehr am Leben. Ich bin der Einzige, der überlebt hat,” erzählt Ringo.

Probleme in der Kindheit

Bei ihm sei die Sucht durch Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ausgelöst. „Ich bin mit Makeln groß geworden,” sagt er. Seine Eltern hätten sich immer ein Mädchen gewünscht und ihn entsprechend auch so angezogen und behandelt. Außerdem sei er eigentlich Linkshänder. Als ihm dies verboten wird, beginnt er zu stottern und Bettnässer zu werden.

Das Gefängnis als Wendepunkt

Sein Drogenkonsum wird schließlich so kostspielig, dass er kriminell wird. Mit 35 Jahren kommt Ringe ins Gefängnis. „Als ich nachts verhaftet wurde, hatte ich Wasser in den Beinen und wog 54 Kilo. Ich war dem Tod näher als dem Leben.”

Im Gefängnis findet er Trost in seinem Glauben und schafft es, clean zu werden.

Mittlerweile ist Ringo zusammen mit der Polizei an Schulen unterwegs und klärt Jugendliche über Drogen und das damit verbundene Suchtpotenzial auf.

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Michael Bretschneider