Horst versorgt obdachlose Menschen mit warmen Mahlzeiten

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AUTOR/IN
Tamara Spitzing
ONLINEFASSUNG
Verena Ecker

Vor 25 Jahren gründete Horst den Freiburger Essenstreff. Hier bekommen wohnungslose Menschen täglich ein warmes Mittagessen. Dank vieler Spendengelder hat der Essenstreff in Corona-Zeiten ein besonderes Angebot.

„Wenn Menschen nichts zu essen haben, dann steht die Welt Kopf.“

Horst betreibt eine Cateringfirma in Freiburg. Seit Jahrzehnten beliefert er Kantinen, Schulen oder “Essen auf Rädern” mit frischen Mahlzeiten. Doch irgendwann kam der Cut. „Mit 50 Jahren habe ich gemerkt: Jetzt hast du eine Firma aufgebaut, hast Kinder, hast ein Haus gebaut. Aber ist das alles? Ich bin in mich gegangen und habe festgestellt: Wenn man aus der Kirche kommt und die Obdachlosen da liegen sieht und es passiert nichts: Das kann nicht sein.“

Neben Firma und Familie will sich Horst um die Menschen kümmern, denen es am Nötigsten fehlt. Er ruft den Essenstreff ins Leben – ein Ort, an dem Wohnungslose und Bedürftige täglich warme Mahlzeiten zum Selbstkostenpreis bekommen. Die Menüs liefert seine Cateringfirma, die Differenz wird über Spenden finanziert. Manche der Gäste kommen täglich. Der Treff wird für sie über Jahre hinweg zu einer echten Überlebenshilfe. Doch das Coronavirus stellt Horst und den Essenstreff vor neue Herausforderungen: „Wir haben bei der Messe Freiburg Trennwände geholt und Einzelpersonen hier einen Platz gemacht, den wir noch ein bisschen ausgeschmückt haben.“

„Es ist wichtig, dass wir sagen können: Ihr könnt hier sitzenbleiben, bis ihr gegessen habt.“

„Wer nicht hier reinsitzen will, kann bei schönem Wetter raus und draußen essen.“ Horst weiß: In Zeiten von Corona spielt gesundes Essen eine große Rolle. Deswegen setzen er und der Verein alle Hebel in Bewegung, um noch mehr Spendengelder zu sammeln. „Die Spendenbereitschaft ist jetzt so hoch wie an Weihnachten.“ Eines seiner Prinzipien: „Spendengelder dürfen nicht für Löhne verwendet werden. Das sind für uns heilige Gelder, die einen guten Zweck erfüllen müssen. Dank der Spenden bekommen die Menschen das Essen in der Corona-Zeit kostenlos. Dafür bin ich dankbar.“

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