Geburt und Tod: Wie Sternenkind-Mama Laura ihren Verlust bewältigt hat

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AUTOR/IN
Frederik Schell

Lauras Sohn Finn ist vier Tage nach seiner Geburt gestorben. Der Austausch mit anderen Sterneneltern gab Laura aus Sexau Kraft und Zuversicht. Wie sie sich wünscht, dass Nicht-Betroffene mit den Trauernden umgehen, hat sie uns erzählt.

Dann habe ich ihn das erste Mal in meinen Arm bekommen und dann ist er gestorben.

Schwangerschaft ohne Komplikationen 

Nach einer glücklichen Schwangerschaft kommt Laura im Oktober 2019 mit starken Wehen ins Krankenhaus. Erst zwei Tage später wird ihr Sohn Finn per Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. „Der Moment, in dem er geschrien hat, war eine pure Erleichterung, aber das hielt nur kurz an. Es war nur so ein kurzer Moment, in dem ich so viel Glück empfunden habe.”  

Eine Zeit voller Hoffen und Bangen 

Finn verschluckt sich an grünem Fruchtwasser und erleidet eine Mekoniumaspiration – seine Lunge verklebt, weshalb er nicht mehr richtig atmen kann. Für Laura beginnt die schlimmste Zeit ihres Lebens. „Es war wunderschön und grausam zugleich, nicht zu wissen, was auf uns zukommt, aber gleichzeitig war da auch diese Freude, ihn zu sehen.” Zu dieser Zeit lebt sie in Ahnungslosigkeit, da die Ärzte und Ärztinnen selbst nicht wissen, ob Finn überleben wird. Vier Tage lang kämpft er auf der Intensivstation um sein Leben. Als keine Überlebenschancen mehr für Finn bestehen, entscheiden sich Laura und ihr damaliger Freund, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen. „Ich erinnere mich an diese Leere, ich war komplett leer. In diesem Moment denkt man an gar nichts.” 

Lauras Weg zu trauern 

Laura bekommt Finn das erste Mal in den Arm gelegt, als er stirbt: „Ich habe gespürt, dass sein Herz aufgehört hat zu schlagen.” Ihre Familie gibt ihr in den nächsten Wochen und Monaten Kraft. Über Instagram vernetzt sie sich mit anderen Sterneneltern, findet dort einen Ort zum Trauern und Mut für die Zukunft. „Der Austausch mit den anderen verwaisten Eltern ist für mich das Wichtigste, das hat mich gerettet und aufgefangen.”

Laura findet neue Hoffnung, als ihr zweites Kind zur Welt kommt. „Die Trauer und der Verlust bleibt, aber Lotta hat mir so viel Farbe ins Leben gebracht und mir diesen Lebensmut wieder zurückgegeben.” 

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Frederik Schell