Von Berufswegen setzt sich Ralf mit dem Thema Fleischersatz auseinander. Er baut auf seinem Bio-Familienbetrieb unter anderem Soja an, das zu Tofu verarbeitet wird. Er selbst esse aber nur etwa einmal im Monat Tofu: “Man braucht nicht unbedingt ein Ersatzprodukt – nur Gemüse und Beilage gehen auch.” Ralf probiert grundsätzlich, wenig Fleisch zu essen: „Wirklich Fleisch als Hauptgericht kochen wir vielleicht einmal die Woche. Aber abends zum Vespern so eine luftgetrocknete Salami ist leider geil. Das werde ich wahrscheinlich auch nie ganz lassen. Aber ich schau immer, dass ich entweder Bio-Fleisch habe oder zumindest weiß, wo es herkommt.“
Dass Ralf wenig Fleisch isst, hat für ihn zwei Gründe: “Erstens muss man dafür auch ein Tier töten, darüber muss man sich im Klaren sein. Ich kann das, ich bin hobbymäßig Jäger. Aber wenn man das nicht kann und trotzdem viel Fleisch isst, finde ich das schon verwerflich. Zweitens: der Tierschutzgedanke.”
Tierwohl ist wichtig
„Wenn ich schon Tiere halte, um sie zu essen, müssen sie anständig gehalten werden. Und um Tiere ordentlich zu halten, brauchen sie Platz und Zeit zum Wachsen. Dem kann man aber nicht nachkommen, wenn viel Fleisch gegessen wird, dann muss man billiger produzieren. Deshalb würde ich mir wünschen, dass bewusster Fleisch gegessen wird. Und dann würde man auch schnell darauf kommen, weniger zu essen.“
Verantwortung für Lebensmittel und Umwelt
Bewusstsein für Lebensmittel ist Ralf generell wichtig: „Bei jedem Lebensmittel, aber gerade beim Fleisch, sollte die Gesellschaft darauf achten, was sie konsumiert. Jeder trägt die Verantwortung dafür, welche Lebensmittel er kauft, deshalb sollte man darauf achten, woher es kommt. Das Einfachste ist regional und saisonal einzukaufen, der nächste Schritt wären Bioprodukte. Auch wir versuchen das. Aber auch wir essen im Winter mal Paprika. Keiner ist perfekt. Das ist auch nicht das Problem. Aber wenn jeder ein bisschen darauf achtet und den Fleischkonsum reduziert, dann wäre schon viel geholfen, würde ich sagen.“