Beate aus Ihringen ist Perückenmacherin. Mit ihren Perücken gibt sie vielen Menschen, die ihre Haare wegen einer Krankheit oder Chemotherapie verloren haben, Kraft und Selbstvertrauen zurück.
Beate ist Friseurmeisterin, Maskenbildnerin und Zweithaarspezialistin. Ihre Perückenwerkstatt liegt in Ihringen am Kaiserstuhl etwas versteckt im Industriegebiet. Ein bewusst diskret gewählter Platz, denn ihre Kundinnen, die oft krankheitsbedingt oder wegen einer Chemotherapie ihre Haare verlieren, möchten nicht gerne erkannt werden. Das Tragen einer Perücke ist für viele immer noch ein Tabu.
Alle Perücken sind maßgefertigt – von der Anpassung an die Kopfform bis zu Haarfarbe und -schnitt. Der Fertigungsprozess dauert bis zu 16 Wochen. Allein, um Tausende von einzelnen Haaren in die Montur – eine Art Haarnetz – zu verknoten, braucht Beate mehr als 50 Stunden, die sie sitzend und hochkonzentriert an einer Lupe verbringt.
Taktgefühl und echten Interesse statt Mitleid
Doch genauso wichtig wie das handwerkliche Können sind für Beate Taktgefühl und echtes Interesse. Nicht etwa Mitleid: „Wenn man Mitleid hat, wird es nicht besser. Ich tue demjenigen nichts Gutes. Es ist nicht schön, seine Haare zu verlieren, aber ich finde es viel wichtiger, einfühlsam zu sein. Dass man nicht sagt: ‚Ach, jetzt machen wir mal schnell eine Perücke oder setzen irgendwas auf, das ist ja nicht so schlimm.‘ Den Kunden aufzufangen: Das ist viel entscheidender, als dass man Mitleid hat.“
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Elke ist studierte Musikerin. Mit 50 fängt sie neu an und macht eine Bäckerlehre. Heute ist sie ihre eigene Chefin in ihrer kleinen Backstube.
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