Vom Findelkind zur Pferdeflüsterin: Krystyna ist eine Kämpferin

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Krystyna aus Fluorn-Winzeln ist eine Pferdeflüsterin und hat in ihrem Leben schon viel erlebt. Sie ist ein Findelkind, ein Unfall zwang sie später vorübergehend in den Rollstuhl, ihr früherer Pferdehof brannte ab, einen anderen Hof musste sie räumen. Doch Krystyna gibt nicht auf!

„Meine Pferde sind meine Familie. Die passen auf mich auf wie ich auf sie aufpasse.“

Krystyna ist Reitlehrerin und Reittherapeutin. Ihre Liebe zu Pferden hat sie früh entdeckt, denn als Kind musste sie viel in der Landwirtschaft mitarbeiten.

Vom Findelkind zur Pferdeflüsterin

Krystyna war ein Findelkind: „Mich haben sie vor einem Flüchtlingslager in Sontheim, Kreis Heilbronn, gefunden. Ich kam erst mal ins Krankenhaus, weil ich in Zeitungspapier eingewickelt war. Laut Arzt war ich acht bis zehn Tage alt. Im Krankenhaus haben sie mich aufgepäppelt und dann bin ich ins Kinderheim gekommen.“ Dort ist Krystyna unter schwersten Bedingungen aufgewachsen, denn im Kinderheim herrschte Zucht und Ordnung. Ihre Mutter kennt Krystyna nicht, doch sie macht ihr keine Vorwürfe: „Ich habe mir immer wieder gesagt: ‚Ich weiß nicht, was meine Mutter bewegt hat, mich nach dem Weltkrieg auszusetzen.‘“

Ein Leben voller Schicksalsschläge

Auch als Erwachsene hatte es Krystyna nicht leicht. Ein Unfall zwang sie vorübergehend in den Rollstuhl, ihr früherer Hof brannte ab, einen anderen Hof musste sie räumen - doch nichts hat sie gebrochen. Trotz ihrer schweren Kindheit und zahlreicher Schicksalsschläge gab sich Krystyna immer hoffnungsfroh:

„Immer wieder ist ein Türchen aufgegangen und ich sage immer: ‚Wenn man zu den Menschen gut ist, kommt das irgendwann auch zurück.‘“

Und es kam zurück. Dank vieler Helfer*innen und Unterstützer*innen fand sie nach zwei Jahren intensiver Suche einen neuen Hof. Der Umzug war erfolgreich, der Empfang herzlich. Viele Freunde und Helfer kamen zur Einweihung. Inzwischen haben sich Krystyna und die Pferde eingelebt und sind glücklich. „Der Umzug war nicht einfach, aber schön.“

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SWR