Der Friedenspianist - Davide spielt auf dem Taksim-Platz

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Davide Martello war eigentlich mal Friseur. Heute ist er mit seinem Klavier unterwegs, auf Straßen, in Konzertsälen und dort, wo es brenzlich wird: Bei Großdemonstrationen.

„Ich war 27 Jahre alt und dachte mir: Wenn ich was an meinem Leben ändern will, dann muss ich es jetzt machen.“

Erst Friseur, dann Pianist

„Der Wunsch Pianist zu werden war daher schon früh da, der hat immer in mir geschlummert. Aber es fehlte mir an einer Idee, wie ich das schaffen soll. Also habe ich zuerst eine Ausbildung gemacht und für zehn Jahre als Friseur gearbeitet.

Von Straßenmusik inspiriert

Irgendwann kam dann der Wendepunkt: Ich habe in der Konstanzer Innenstadt gewohnt. Jeden Morgen um Punkt 10 Uhr hat mich ein Straßenmusiker aufgeweckt. Der stand jeden Morgen an der gleichen Stelle – direkt vor meinem Fenster. Dann habe ich mir überlegt: Mensch, das könnte ich auch machen – halt nur mit einem Klavier.

Meinen richtigen Job hatte ich noch für eine ganze Zeit und nebenher habe ich – sonntags und montags - an meinem selbstgebauten Flügel gearbeitet. Von Dienstag bis Samstag habe ich als Friseur gearbeitet und Samstagabend trat ich in einem Hotel in Konstanz als Pianist auf. Ich war zwei Jahre lang voll beschäftigt. Irgendwann ging meine damalige Beziehung zu Bruch, eben weil ich keine Zeit mehr hatte.

Aufbruch nach Berlin

Ich habe mir kurzerhand zwei Wochen Urlaub genommen, habe mir einen Anhänger gekauft – um den Flügel zu transportieren – und bin nach Berlin gefahren. Einfach um zu testen, wie das Spielen auf der Straße bei den Leuten ankommt. Ich dachte, Berlin ist dafür eine gute Adresse. Es hat funktioniert, ich konnte mich mit dem Spielen sehr gut über Wasser halten. Also habe ich kurzerhand meinen Boss angerufen und gekündigt. Ich war 27 Jahre alt und dachte mir:

„Wenn ich was an meinem Leben ändern will, dann muss ich es jetzt machen. Und das war absolut die richtige Entscheidung!“

Denice lebt im Moment: Sie hat kein Kurzzeitgedächtnis mehr

Denice aus Ludwigshafen hatte mit 11 Jahren einen Autounfall. Seitdem funktioniert ihr Gedächtnis nicht mehr gut. Immer an ihrer Seite: Ihr Vater. Andreas versucht die Gegenwart seiner Tochter so schön wie möglich zu gestalten.

Ehemaliger Drogenabhängiger hilft anderen suchtkranken Menschen

Simon arbeitet ehrenamtlich als Sprecher des „Paule Clubs”. Der „Paule Club” ist eine Initiative, die hilfsbedürftige Menschen unter der Paulinenbrücke in Stuttgart versorgt. Meistens sind die Menschen suchtkrank und freuen sich über warmes Essen und frische Spritzen. 

Raus aus der Drogensucht & Obdachlosigkeit: Lukas verteilt jetzt ehrenamtlich Lebensmittel

Wir treffen Lukas zufällig in Stuttgart bei seiner ehrenamtlichen Arbeit bei „Harrys Bude”. „Harrys Bude” betreibt Foodsharing. Bei unserer Zufallsbegegnung sprechen wir mit Lukas auch darüber, wie er zu seinem Ehrenamt gekommen ist. 

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SWR