Anja ist nach Belfast ausgewandert und hat manchmal Heimweh

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AUTOR/IN
Nicole Joan Islinger
ONLINEFASSUNG
Verena Ecker
Verena Ecker (Foto: SWR)

Vor drei Jahren ging Anja aus Vogt nach Nordirland. Obwohl sie dort mittlerweile gut angekommen ist, vermisst sie vieles aus der Heimat, allen voran ihre Familie – aber auch Oma Christianes Kochkünste.

„Ich habe meine Oma früher fast jeden Tag gesehen. Sie hat immer auf mich und meine Schwester aufgepasst, weil meine Mama studierte und somit jeden Tag an der Uni war. Meine Oma war dann so was wie eine Ersatz-Mama eine Zeit lang und hat sich jeden Tag um uns gekümmert und uns gut gefüttert.“

Anja kommt ursprünglich aus dem oberschwäbischen Vogt. Seit 2016 lebt sie in Belfast, Nordirland, und damit rund 2.000 Kilometer von ihrer Oma und der gesamten Familie entfernt. „Am meisten hier in Belfast vermisse ich nicht nur das gute Essen zuhause, sondern auch, dass ich einfach nach Hause kommen kann nach einem stressigen Tag, und die Menschen, die mir nahestehen einfach sehen kann, wenn mir danach ist. Das geht hier leider nicht. Da muss man sich alles vorher gut überlegen und eine Reise planen.“

Leben in Nordirland

Belfast ist nun zu Anjas Lebensmittelpunkt geworden. Hier wohnt sie mit ihrem Freund Christopher zusammen und spielt in einer Band – denn Belfast hat eine lebendige Musikszene. Dabei hatte sie zunächst andere Pläne. „Ich habe deutsche und englische Literatur studiert und den Bachelor gemacht. Ich dachte immer, ich ende vielleicht in einem Buchverlag. Ich habe dann aber nach einem Praktikum gemerkt, irgendwie ist das Büroleben nichts für mich, das möchte ich nicht mehr machen. Ich bin eigentlich ein kreativer Mensch und möchte ein bisschen mehr Freiheit haben in dem, was ich mache.“ Durch Zufall hat Anja entdeckt, dass sie singen kann. Dabei hat sie früher nie gesungen. „Plötzlich, als es Menschen gehört haben, dachten die, es klingt gar nicht so schlecht und dann habe ich gemerkt, dass ich das eben sehr liebe zu tun und dass es hier in Belfast tatsächlich die Möglichkeit für mich gibt, damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“

Enger Draht zur Familie

Ihre Oma hat Anja vier Monate lang nicht gesehen. Doch nun wird Christiane vom heimischen Vogt zu ihrer Enkelin nach Belfast reisen. Erst einmal in ihrem Leben ist sie geflogen. Der Wunsch, zu sehen, wie Anja lebt, ist groß – und auch Anja freut sich, denn ihre Oma sieht sie derzeit nur in großen Abständen. „Familie bedeutet mir sehr viel. Ich liebe meine Familie sehr und weiß, dass sie immer für mich da sind, wenn ich sie brauche. Das war schon immer so. und genauso würde ich auch immer für sie da sein, wenn sie mich brauchen.“

Die ganze Folge von „Oma kocht am besten“

Oma kocht am besten

Mal wieder das Lieblingsessen aus der Kindheit essen, das wäre toll. Nur, wer weiß noch, wie das geht? Die Omas natürlich. In der Reihe „Oma kocht am besten“ geben Omas fast vergessene Rezepte weiter.

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