Es ist eine traurige und dunkle Zeit für Eltern, wenn das eigene Kind im Mutterleib oder als Baby stirbt. Carmen ist dabei und fotografiert diese Kinder.
„Ich fotografiere Sternenkinder, weil ich weiß, dass die Fotos, die ich schieße, die ersten und die letzten von diesen Kindern sind.“
„Bei jedem Einsatz ist Freude und Trauer zu spüren; das sieht man auf den Bildern. Die Mamas lachen manchmal. Ein krasses Erlebnis. Man stellt sich eigentlich vor, dass bei dem Shooting absolute Stille herrscht. Aber die Eltern sind vorbereitet. Sie begrüßen mich, wir besprechen den Shoot und schauen uns das tote Kind an. Das ist heftig. Nicht selten sind die Babys bereits im Mutterleib tot.“
Für die Fotos legt Carmen die Kinder so hin, wie es den Mamas gefällt. Die Bilder bearbeitet sie im Nachhinein kaum.
„Das Sternchen soll auf den Fotos so aussehen, wie es die Eltern gesehen haben. Zumal diese in ihrem Schockzustand meistens erst mal nicht damit umgehen können. Da ist die Arbeit der Hebamme gefragt. Sie überzeugt die Eltern, dass es gut ist, wenn ich komme.“
Später werden die Bilder aus dieser schweren Zeit zu einem Schatz für die Eltern. „Man muss sich bewusst machen: Niemand kann das Schicksal rückgängig machen. Keiner kann das geliebte Kind irgendwann aus dem Grab holen und fotografieren. Außerdem habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass die Eltern nach einiger Zeit Kraft aus den Bildern schöpfen konnten. “
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