Gabriel ist von Geburt an taub und blind – was bekommt er von der Welt mit?

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AUTOR/IN
Susanne Bessler
ONLINEFASSUNG
Anja Gottbrath

Seit seiner Geburt ist Gabriel taubblind. Wie nimmt man zu Menschen Kontakt auf, die weder sehen noch hören können?

„Manchmal gibt es Momente, da versteh ich oder seh‘, was ihn gerade bewegt oder was dran ist.“

Das Gefühl von Sonnenstrahlen

Gabriel ist von Geburt an taub und blind. Reize von außen kann er nur über die Haut wahrnehmen. Mit dem ganzen Körper tastend sucht er ständig, ob ihn Grenzen umgeben. Geborgen fühlt er sich dort, wo es eng ist. Das Gefühl von Sonnenstrahlen auf dem Gesicht ist für ihn etwas ganz Besonderes.

Gabriels Welt mag still und dunkel sein, doch seine Mutter Veronika ist davon überzeugt, dass er eine ganze Menge aufnimmt. „Für ihn ist es ganz bestimmt, da bin ich mir inzwischen sicher, mit Inhalt gefüllt. Die Frage ist nur, wieviel davon ich mitkriege.“

Kommunizieren durch Berührungen

Sie kommuniziert mit ihm über Berührungen, klopft ihm auf die Schulter, um „Hallo“ zu sagen. Als Antwort streckt ihr Gabriel seine Hand entgegen. Sie lächelt.

„Das sind ganz intensive Momente, wo er ganz bei mir ist und ich so ganz bei ihm. Wir sind dann einfach in Kontakt.“

Kontakt aufbauen

Etwa 1.500 Kinder in Deutschland sind taubblind, können weder sehen noch hören. Bei ihrer Geburt sind sie nicht geistig behindert. Doch weil so viele Reize sie nicht erreichen, verzögert sich ihre Entwicklung. Wie man Kontakt zu Taubblinden aufbaut, erklärt Gabriels Mutter inzwischen auch Studenten für Sonderpädagogik in Heidelberg.

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