Auch die Waffen - von Pilum und Schild bis zum Katapult - werden unter die Lupe genommen. Naturwissenschaftler des Fraunhofer-Instituts in Kandern messen mit modernsten Methoden Durchschlagskraft, Geschwindigkeit und Reichweite der antiken Waffen. Die Tests machen klar: Die Römer waren den "Barbaren", wie sie unsere Vorfahren nannten, waffentechnisch haushoch überlegen. Und sie bauten auf klare Organisationstrukturen innerhalb einer Berufsarmee. Nur einmal, in der sogenannten Varus-Schlacht, mussten sie eine herbe Niederlage gegen die Germanen hinnehmen.
Doch wie gelangt es den Römern die germanischen Provinzen über Jahrhunderte gegen Angreifer aus dem freien Germanien zu sichern? Mit einer unglaublichen Präzision errichteen sie den 550 Kilometer langen Grenzwall, den Limes, dessen Spuren noch heute sichtbar sind und der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.
Patroullie auf der nassen Grenze
Die Flüsse, Rhein und Donau, boten als "nasser Limes" Schutz vor Angreifern. Aber nur, wenn sie gut bewacht wurden. Zum Beispiel mit schnellen Patrouillenbooten, wie das "Navis Lusoria". Aus geborgenen römischen Schiffswracks erarbeitet ein Expertengremium Baupläne und rekonstruiert dieses historische Schiff. Der Film begleitet die Arbeit bis zu den ersten Testfahrten, an denen auch Lena Ganschow beteiligt ist und feststellt, dass das Rudern auf einem römischen Kriegsschiff ganz schön anstrengend gewesen sein muss.
Die Straßen erschlossen die römische Welt hinter den Flüssen, auch in den germanischen Provinzen. Mit Raststationen an den Hauptverbindungsstraßen. In Hechingen-Stein wird so eine Raststation seit etlichen Jahren ausgegraben. Sie war gleichzeitig Teil einer "villa rustica", eines römischen Landguts. So konnten die Reisenden mit Produkten vom eigenen Hof verwöhnt werden. Noch heute können Besucher hier erfahren, wie großzügig die Römer gebaut haben: Das Landgut in Hechingen-Stein verfügte nicht nur über ein prächtiges Verwaltungsgebäude, sondern auch über Werkstätten, Stallungen, einen Tempelbezirk und sogar eine eigene Brauerei!
Auf ihrer Spurensuche stehen Lena Ganschow als Experten unter anderem der rheinlandpfälzische Landesarchäologe Gerd Rupprecht, Dr. Martin Kemkes vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg und Prof. Dr. Christoph Schäfer von der Universität Trier zur Seite.
Ein Film von Peter Prestel