SENDETERMIN So, 3.9.2017 | 10:45 Uhr | SWR Fernsehen
Die Geschichte des Südwestens Wie wir zu Fabrikherren und Arbeitern wurden
Das 19. Jahrhundert ist die Zeit der Maschinen, sie geben ab jetzt den Takt der Arbeit vor. Es ist auch die Zeit der großen Erfindungen - Automobil, Eisenbahn, Elektrizität - und der aufkommenden Arbeiterbewegung. Und obwohl die Voraussetzungen nicht immer günstig sind, meistert der Südwesten den Aufbruch in diese neue Zeit. Damals werden die Grundlagen dafür gelegt, dass aus dem Südwesten eine wirtschaftsstarke und wettbewerbsfähige Region wird.
Johann Georg Bodmer und David Seligmann
Johann Georg Bodmer und David Seligmann, Selfmade-Unternehmer und Investor. Bodmer greift zu, als das Kloster St. Blasien im Schwarzwald zum Verkauf steht. In den Räumen der verlassenen Benediktinerabtei richtet er eine Fabrik für mechanische Spinn-Maschinen ein. Doch der große Erfolg bleibt zunächst aus. Erst mit dem Einstieg Seligmanns als Investor nimmt die gemeinsame Unternehmung richtig Fahrt auf.
Robert Bosch und Gottlob Honold
Robert Bosch und Gottlob Honold, der Unternehmer und sein Ingenieur. Menschen sind der wertvollste Rohstoff in einer Region, die, außer im Saargebiet, an Bodenschätzen nur wenig zu bieten hat. Das 19. Jahrhundert steht ganz im Zeichen der "schwäbischen Tüftler". Sie werden - wie Honold - an den neu eröffneten Technischen Hochschulen in der Region ausgebildet oder sind visionärere Unternehmer, wie Bosch, der in seiner Stuttgarter Hinterhof-Manufaktur ein Team heller Köpfe um sich versammelt.
Franz Josef Ehrhart
Franz Josef Ehrhart, der "rote Pfalzgraf". Mit der Industrialisierung steigt die Zahl der Arbeiter stark an. Ehrhart setzt sich dafür ein, dass sie gerecht bezahlt werden, sich in Gewerkschaften organisieren dürfen und dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden. In Ludwigshafen nimmt er, als einziger Sozialdemokrat im Stadtrat, den Kampf gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen im Chemiewerk BASF auf ...