Im Mittelrheintal sind in früheren Jahrhunderten gebaute und später verfallene Burgen zur Zeit der Romantik mit viel Phantasie wieder aufgebaut worden. Die Marksburg in Braubach aber ist echt, sie überdauerte als einzige hier unzerstört das kriegerische Mittelalter. Auf ihren Zinnen lehrt Christian Bott die Fechtkunst. Flussaufwärts wurde Burg Pfalzgrafenstein strategisch günstig mitten in den Rhein gebaut, um Reisenden Wegzoll abzuverlangen. Zwölf Zollstellen gab es allein zwischen Mainz und Koblenz.
An der Saar zeugt Schloss Saareck vom Bestreben der Industriellen, den Adligen in Sachen Wohnkomfort nicht nachzustehen. Am Rande des Pfälzerwalds thront das Hambacher Schloss, wo demonstrierende Demokraten erstmals die Deutschland-Flagge hissten. Weiter südlich zeigt Schloss Schwetzingen, wie die pfälzischen Kurfürsten mit der Pracht von Versailles konkurrierten.
Heute ist Katharina Keller gekürte Königin von Schwetzingen, sie zieht royales Gemüse: den Spargel. Über die Heidelberger Schlossruine führt die Reise zu einem echten Prinzen, Prinz Nikolaus von Ratibor. Der findige Geschäftsmann baute sein Familienanwesen zu einem luxuriösen Tier-Hotel um. Über Schloss Ludwigsburg verwandelt Markus Katterle 1,5 Tonnen Schwarzpulver in ein Feuerwerk, so pompös wie zu Zeiten des Barock. Auf der Schwäbischen Alb ließen die Württemberger Herrscher rassige Araberpferde züchten - in Zukunft auch von Julia Neumann. Die Berlinerin lässt sich zur Pferdewirtin ausbilden.
Unweit des Gestüts ragt Schloss Lichtenstein über die Alb - erbaut als Schatzkammer für die Sammlungen des Grafen von Württemberg ist es selbst zum architektonischen Juwel geworden. Rüdiger Widmann kümmert sich bewaffnet mit Pinsel und Pinzette um den Erhalt. Die Burg Hohenzollern war und ist Stammsitz der Hohenzollern-Dynastie, die den letzten deutschen Kaiser stellte. Nur wenige Flugminuten weiter liegt Schloss Sigmaringen, Amtssitz der schwäbischen Hohenzollern. Dem Fürsten zu Ehren wurde eine Torte kreiert, die bis heute zu besonderen Anlässen serviert wird. Gebacken wird sie in der Hof-Konditorei in Laufnähe zum Schloss, wo Charlotte Hasler das filigrane Konditorhandwerk lernt.