Es gibt Menschen, die an ihre Dörfer glauben und in ihnen ihre Zukunft sehen. Mit Herzblut, Fleiß und guten Ideen setzen sie alles daran, ihre Heimat lebendig zu halten. Seit Jahrtausenden beackern die Menschen das Land, bauen Straßen und Häuser. So auch in Ahausen am Bodensee. Eine der ältesten Familien im Dorf: die Karrers. Die Eltern hofften, dass Tochter Lucia den Apfelhof der Familie übernimmt. Doch sie entschied sich dagegen. Ihr Herz schlägt für das Handwerk. Seit mehr als einem Jahr macht sie eine Lehre zur Zimmerin. Für sie sind alte Fachwerkhäuser die Seelen der Dörfer, die Geschichten aus der Vergangenheit erzählen. Die Häuser, die sie gemeinsam mit ihrem Chef saniert, ziehen Touristen und stressgeplagte Großstädter an - und helfen so die Region zu erhalten.
Anders als Lucia entschied sich der Hopfenbauer Robert Bentele in Dietmannsweiler dafür, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten. Um das Risiko der Landwirtschaft zu minimieren, hat die Familie verschiedenste Standbeine. Sie haben einen eigenen Landgasthof, brauen ihr eigenes Bier, mästen die eigenen Rinder, brennen den eigenen Schnaps und mosten ihren Apfelsaft selbst. Das kommt gut an. Ihre Gastwirtschaft ist Treffpunkt für die Menschen im Dorf - und beliebtes Ausflugsziel für Fremde. Um die Zukunft von Dietmannsweiler macht sich Robert Bentele keine Sorgen. Fast in jeder Familie gibt es Kinder, die im Dorf bleiben wollen - vom demographischen Wandel kann also keine Rede sein.
Manche Dörfer sterben aus, andere wachsen und wieder andere haben so großen Erfolg, dass sie zu Städten werden. Die Faktoren dafür sind unterschiedlich. Oft ist allein die Lage ausschlaggebend für den Erfolg. So auch in Haßloch. Mit 20.000 Einwohnern ist dies das größte Dorf Deutschlands. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Mannheim, Ludwigshafen, Speyer und Landau. Mit der Bahn und dem Auto sind die Arbeitsplätze diese Städte für die Haßlocher nur einen Katzensprung entfernt. So können sie in ihrem Pendlerdorf bleiben - und ihre Traditionen pflegen. Mehr als 50 Vereine buhlen um den Nachwuchs. Vanessa Steckmann hat sich für die Freiwillige Feuerwehr entschieden. Sie ist eine von vier Frauen im Team - und mit Begeisterung dabei. Bei jedem Einsatz spürt sie den Respekt der Menschen und hat das Gefühl etwas für ihr Dorf zu tun.