Wasserburg, Kümmertsweiler, Klosterkirche Birnau, Nußdorf, das sind nur einige der Stationen der Lebens- und Werkgeschichte Walsers, die Scheck und Walser gemeinsam mit dem Auto er-fahren. Walser erzählt aus seiner Jugend, von seiner Zeit als Soldat, von seiner Familie, von Freunden und Verrat, von Religion und Dichtung, von Spiel und Sucht, von Tennis und Schach, davon, was das Alter mit einem macht, und davon, was es bedeutet, am See, am Rand zu wohnen und nicht dort, wo alle anderen Kollegen lebten – in Berlin.
Zeitgenössischer ist keiner: Walser und die literarische Öffentlichkeit
Nahezu alljährlich wartet er mit einem neuen Roman auf. Sein letzter: „Ein sterbender Mann“ war ein Erfolg nicht nur bei der Kritik, sondern auch beim Lesepublikum. Wer 90 wird, dem haben die Fernsehsender schon viele Porträts gewidmet, Beiträge, die die Biographie beleuchten, die umfassende TV-Geschichte Martin Walsers erzählen, der präsent wie kaum ein anderer war, Filme, die an die Historie der Erfolge und Skandale erinnern.
Aber wollen wir das nochmals tun? Alle fünf Jahre das gleiche? Wieder Rückblende 1998: „Moralkeule“, 2002: „Tod eines Kritikers“, 1976: „Ein belangloser, ein schlechter, ein miserabler Roman“ Und, und, und…?
Martin Walser hat es verdient, dass man mit ihm spricht, nicht über ihn. Dass man ihm zuhört, auch widerspricht, an einem besonderen Ort und vor allem mit einem besonderen Gesprächspartner, dem Martin Walser vertraut, dem er sich öffnet. Und den gibt es: Denis Scheck. Der Ort: Ein Auto, Denis Scheck und Martin Walser on the road im Walser-Land.