„Die letzten Männer von Aleppo“ | Preisgekrönter Dokumentarfilm SWR Koproduktion erhält Documentary Emmy Award
„Weißhelme“ kämpfen in Syrien für Menschlichkeit
Die SWR Kinokoproduktion „Die letzten Männer von Aleppo“ („Last Men In Aleppo“) des syrischen Regisseurs Feras Fayyad ist bei den Documentary Emmy Awards in der Kategorie „Outstanding Current Affairs Documentary“ ausgezeichnet worden. Der Film begleitet die sogenannten „Weißhelme“. Der Film ist eine SWR Koproduktion in Zusammenarbeit mit ARTE und wurde im August 2017 im Ersten sowie im November 2017 im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Am Donnerstag dieser Woche wird der Film auch mit dem Katholischen Medienpreis 2018 in der Kategorie „Elektronische Medien“ ausgezeichnet.
Film zeigt eindringlich die Schrecken einer Welt, die wir sehen müssen
SWR Intendant Peter Boudgoust freut sich, dass ein solcher Gewinn einmal mehr die Qualität des öffentlich-rechtlichen Fernsehens unterstreicht: „‘Die letzten Männer von Aleppo‘ zeigt uns eindringlich die Schrecken einer Welt, die wir sonst nie zu sehen bekommen würden – aber sehen müssen. Unser gemeinsamer und freier Rundfunk der ARD ist die Heimat für Dokumentarfilme wie diese. Sie sind heute wichtiger denn ja, denn sie öffnen unseren Blick in einer Zeit von Fake News und weltweiten Angriffen auf die Meinungsfreiheit ohne Rücksicht auf politische und wirtschaftliche Interessen.“
Die "White Helmets" Khaled und Mahmoud gehören zu denjenigen, die nach Bombenangriffen oder Anschlägen als Erste zur Unglücksstelle eilen, um Menschenleben zu retten – aber viel zu oft nur noch Tote bergen können.
Weißhelme bergen Überlebende
Der Dokumentarfilm handelt von der Freiwilligen-Organisation „Weißhelme“ in Aleppo, einer zivilen Hilfs- und Einsatztruppe, die 2013 gegründet wurde. Sie sind bis zum Ende der Kampfhandlungen in Aleppo Anfang 2017 die ersten, die in der belagerten Stadt zur Hilfe eilen, wenn die Bomben Assads und seiner Verbündeten fallen. „Dies ist meine Stadt, sie ist alles, was ich habe. Ich kann sie nicht verlassen ...“: Khaled ist bei den Weißhelmen, seit sie gegründet wurden. Wenn im Durchschnitt 50 Bomben pro Tag in den Stadtvierteln Aleppos einschlagen, ist die Suche der Weißhelme nach Überlebenden oft genug ein Kampf gegen Windmühlen: Khaled und Mahmoud, die Protagonisten des Kino-Dokumentarfilms, gehören zu den „White Helmets“, die bislang über 70.000 Menschen aus den Trümmern retten konnten. Mit jedem Opfer, das die Weißhelme lebend bergen, kommen Erinnerungen an viele Tote mehr auf, die sie aus den Trümmern der Stadt ziehen.