Monokulturen sind ökologisch problematisch. Plantagen aus Ölpalmen beispielsweise sind die ödesten, baumbestandenen Landstriche, die ich je gesehen habe (mit Ausnahme von Eukalyptus- und Fichtenforsten, die sind genauso dröge). In Guatemala habe ich mir solche Plantagen vor einigen Jahren anschauen können. Hunderte Quadratkilometer himmelschreiend monotone Ödnis. Umso mehr bin bin ich verblüfft, wie jemand überhaupt nur auf die Idee kommen kann, Ölpalmenplantagen mit Wäldern gleich zu setzen. Genau das hat die EU-Kommission aber in ihrem sogenannten Biobrennstoff-Nachhaltigkeitskonzept vor. Das käme einer enormen Aufwertung für eine zerstörerische Wirtschaftsform gleich. Damit hat sich die EU freilich geharnischte Kritik von Wissenschaftlern zu gezogen. Prof. Manfred Niekisch, Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie (gtö), hat jetzt EU-Energiekommissar Günther Oettinger einen Brief geschrieben.
Aus ökologischer Sicht sind Ölpalmplantagen in keiner Weise ein Ersatz für Primär- oder auch Sekundärwälder.
Manfred Niekisch hat jahrelang Deutschland in der Weltnaturschutzunion vertreten und ist inzwischen Direktor des Frankfurter Zoos. Er weiß, wovon er redet.
Industrielle Monokulturen schaffen Landknappheit und Armut.
Nicht nur ökologisch, auch sozial sind tropische Monokulturen mehr als bedenklich, vor allem in Süd- und Mittelamerika. Großgrundbesitz ruiniert kleinbäuerliche Strukturen, führt zu Vertreibung und erhöht den Druck auf die verbliebenen Naturwälder. Wie die EU so etwas auch nur ansatzweise positiv sehen kann ist mir wirklich schleierhaft.
Quelle: greenpeace magazin: (dpa) Palmplantagen keine Wälder.
schreibt am 26. März 2010 15:12 :