Panzerhaubitze 2000 - ukrainische Soldaten werden in Idar-Oberstein daran ausgebildet (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Schulung an Panzerhaubitzen in Idar-Oberstein

Ukrainische Soldaten zur Ausbildung in Rheinland-Pfalz angekommen

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Erste ukrainische Soldaten sind in Rheinland-Pfalz eingetroffen, um an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet zu werden. Seit Mittwoch werden sie an der Artillerieschule in Idar-Oberstein geschult.

Die künftigen Besatzungen des Waffensystems und technische Fachleute waren am Dienstag in Rheinland-Pfalz gelandet. Das bestätigte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch. Zur Verteidigung gegen den russischen Angriff wollen Deutschland und die Niederlande der Ukraine insgesamt zwölf Panzerhaubitzen übergeben.

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Nach einem Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages könnte die Ausbildung jedoch völkerrechtlich eine Kriegsbeteiligung darstellen.

Eine Panzerhaubitze 2000 des Panzerartillerielehrbataillons 345 aus der Klotzbergkaserne in Idar-Oberstein - bei einem Manöver in Niedersachsen. (Foto: SWR)
Eine Panzerhaubitze 2000 des Panzerartillerielehrbataillons 345 aus der Klotzbergkaserne in Idar-Oberstein - bei einem Manöver in Niedersachsen.

Die Panzerhaubitzen 2000 werden jeweils von drei bis fünf Soldaten bedient. Die Zahl der für die Schulung vorgesehenen Soldaten beträgt demnach mehr als 60. Ziel ist laut Verteidigungsministerium, gemeinsam mit den Niederlanden "bis zu 18 Besatzungen" für die Haubitze auszubilden. Dazu kommen technische Fachleute sowie Übersetzer.

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Rund 40 Tage Ausbildung

Regierungskreise haben inzwischen dem ARD-Hauptstadtstudio bestätigt, dass die Ausbildung am Mittwoch beginnt. Die Soldaten waren nach Informationen der dpa in Polen gestartet und wurden mit einer Transportmaschine der Bundeswehr zum Flughafen Zweibrücken geflogen. Nach früheren Angaben soll die Ausbildung etwa 40 Tage dauern, abhängig vom Kenntnisstand der Soldaten auch weniger. Sie müssen lernen, die Panzerhaubitze zu fahren, mit ihr zu schießen und Störungen im Betrieb zu beseitigen.

Treffer auf große Entfernung möglich

Praktiker erklären, dass die ukrainischen Truppen mit der Panzerhaubitze 2000 in Verbindung mit Aufklärungsergebnissen erhebliche Schläge auf größere Entfernung erzielen können. Befürworter von Lieferungen verweisen darauf, dass sich im Ukraine-Krieg Europas künftige Ordnung entscheiden könne. Ein russischer Sieg müsse deshalb verhindert werden. Andere warnen davor, dass Deutschland mit solchen Lieferungen in den Krieg hineingezogen werden könnte.

Um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gab es in Deutschland lange Streit. Der Bundestag verabschiedete dazu schließlich einen gemeinsamen Antrag der regierenden Ampel-Parteien und der CDU/CSU-Opposition.

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